Jahresabschluss der SPD im Kreis Freudenstadt

Der große Jahresabschluss des Baiersbronner Ortsvereins der SPD am 5. Januar 2024 wandelt sich von mal zu mal zu einem kreisweiten Treffpunkt von Genossen, Freunden und Sympathisanten der SPD, die sich mit Ehepartnern zu einem Abend in gemütlicher Runde zum gemeinsamen Essen zusammensetzen. Diesmal tischte das Restaurant im Sanatorium Obertal ebenso festlich wie köstlich auf.

Dazu begrüßte Ortsvorsitzender Theo Ziegler auch Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf und SPD-Regional-Geschäftsführerin Victoria Mohmand mit Team. Thoy erinnerte an prominente Besuche im vergangenen Jahr. So hatten Gesundheitsminister Lauterbach und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD)  nach Freudenstadt bzw. Horb gefunden. Wie Thoy berichtete, wolle der Kreisverband unter dem Motto „Kooperationen und Ausflüge“ Kontakte auf neuen Ebenen knüpfen, um politische Inhalte und Entscheidungen verständlich zu kommunizieren. Sein besonderer Dank galt Ansgar Wörner und Bekir Salman, die mit stellvertretender Vorsitzenden Melanie Nagel den Kreisverband auch in den modernen Medien wieder flott gemacht haben.

Saskia Esken warnt vor „rechten Kräften

An Deutlichkeit fehlte es nicht, bei einem politischen Ausblick von Saskia Esken, Wahlkreisabgeordnete im Bundestag und SPD-Bundesvorsitzende auf ein Jahr 2024 mit bedeutenden Wahlen. Sie warnte vor allem vor der AfD (Alternative für Deutschland), eine „rechtsradikale Nazipartei mit dem Ziel der Zerstörung und Unterwanderung unserer Demokratie“.

Mit Blick auf die Europawahlen 2024 befürchtete Esken eine gefährliche politische Entwicklung, sollten sich die heutigen Umfragedaten verwirklichen. Europa brauche jetzt starke Europa-Parlamentarier, die gestalten wollen, überzeugen und nach Mehrheiten suchen. Wenn die AfD die Europäische Union abschaffen oder reduzieren wollen, sollte man daran denken, wer „diese Leute aufgestellt hat“. Es wäre für eine exportstarke Nation wie Deutschland „ganz fatal“, wenn das rechte Lager an Stimmen und Einfluss zunehmen würde. „Europa braucht jetzt  eine starke Europäischen Union, die eine Stimme der Vernunft in der Weltpolitik erhebt. Europa braucht auch eine starke Industrie-Nation  Deutschland, die grünen Stahl und grüne Chemie produziert. Die SPD steht dabei an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“

Eingehend auf die Bundespolitik war sich Esken sicher, dass die Ampelregierung weiterhin den Koalitionsvertrag umsetzt, möglichst mit weniger Streit und mehr Vorausblick. Es sei mitunter sehr schwer, in einer Dreierkoalition zu Kompromissen zu kommen, die zwar viel gescholten, aber im Grunde der Kern der Politik seien. Dies zu erreichen, sei die hohe Kunst der Politik „und die beherrscht unser Bundeskanzler“. Dabei sei die „faschistoide Gesellschaftspolitik“ der AfD, die sich  aktuell die Bauernproteste ebenso zu Nutze mache, wie sie sich die Corona-Pandemie, die Inflation und anderes zu nutze gemacht habe, eine große Gefahr für die Demokratie. Mit ihrer nationalliberalen Wirtschaftspolitik  sei sie schädlich für den Standort Deutschland.  Natürlich müssen man der AfD in erster Linie auf dem politischen Feld mit den Mitteln einer wehrhaften Demokratie entgegentreten, dass schließe letztendlich jedoch das Prüfen eines Parteiverbots nicht aus. Im Bewusstsein, welche Gefahren „in  den rechten Kräften“ stecken, wolle die SPD ihre Arbeit mit Zuversicht fortsetzen. Sie  fühle sich durch die Gemeinschaft in der Gesellschaft und  die soziale Verantwortung an der Basis bestärkt.

Urkunden und Nadeln gab es für treue Mitglieder. Melanie Nagel und Marius Thoy gratulierten für 25 Jahre  Mitgliedschaft Uwe Klomfass und Stephanie Rigotti, für 40 Jahre Harald Motteler (alle aus Horb), für 40 Jahre Michael Bohnet aus Dornstetten, für 50 Jahre Karl Rumpf aus Alpirsbach sowie Dieter Rominger-Seyrich aus Horb.

Mit kleinen Kabarett-Stückchen machte Uwe Nimmergut  aus Freudenstadt  humorvoll deutlich, wie schwer sich ein gebürtiger Berliner mit dem schwäbischen Alltag tun kann, wenn er sich bemüht, ein liebenswerter Mensch zu sein.                

Bilder und Text: Hannes Kunert